Gemeinderatsprotokolle - Abschriften und Exzerpte 1897 - 1912

GR-Beschlüsse – Exzerpte und Abschriften
Die Exzerpte geben den wesentlichen Inhalt der Beschlussfassung wieder, während die Abschriften den Wortlaut incl. Schreibebesonderheiten und Fehler zeigen. (Ungewollte Fehler des Abschreibers können die Rechtschreibgenauigkeit etwas verfälschen.

1897

03.03.1897

Heimatverleihung an Franz Joseph Fässler, der seit über 10 Jahren in Unterschmitten, Gmde. Gestratz als Sägemüller Besitz und Arbeit hat (03.03.1897)

Heimatverleihung an Joseph Hermann Leising in Buchenegg (Oberstaufen), der seit mehr als 4 Jahren als Ökonom Grundbesitz in dieser Gemeinde hat und nie das Armenrecht beanspruchte. (03.03.1897)

12.03.1897

Heimatverleihung an den Ökonom Gebhard Rädler (geb. in Kinberg) in Böserscheidegg, Gmde. Scheidegg, Begründung siehe oben (12.03.1897)

Heimatrechtverleihung an Johann Georg Kurz von Umgangs in Ostkinberg/ Scheidegg s.o. (12.03.1897)

Heimatverleihung an Johann Baptist Kurz von Leitfritz in der Marktgemeinde Lindenberg (12.03.1897)

Heimatrechtverleihung an Franz Deiring von Widum in Ried, Marktgemeinde Lindenberg

Heimatrechtverleihung an Blasius Bürle von Leitfritz in Murnau (12.03.1897)

Einspruch gegen die Verehelichung des ledigen Josef Bürle von Kargen mit der ledigen Agathe Hitz von  Jungensberg, Gmde. Herbatshofen wird zurückgezogen (14.03.1897)

04.04.1897

Heimat- und Bürgerrechtsverleihung an Georg Rudhart von Leitfritz samt Familie (Ehefrau Elisabeth, geborene Ebe und den unehelichen Sohn Schuhmachermeister Gebhard Ebe gegen Bezahlung der Gebühr von 28 Mark 50 Pf, wovon die bisherige Heimatgemeinde 10 Mark zu vergüten hat (04.04.1897)

23.05.1897

Der Anspruch der Gemeinde Sigmarszell dem Josef Wägele von Westkinberg das Heimatrecht zu gewähren wird nur unter Bedingung in Aussicht gestellt dass dessen Steuerrückstände (Distrikt-, Gemeinde- und Pfarrzehntumlagen) von der Gemeinde Sigmarszell übernommen werden (19. 04.1897)

Heimat- und Bürgerrechtsverleihung an Johann Georg Späth samt Familie, bisher wohnhaft in Scheidegg, nunmehr  in Umgangs, Gmde. Niederstaufen, zum gesetzlichen Preis von 42,86 Mark (19.04.1897)

16.05.1897

Heimat- und Bürgerrechtsverleihung an den Schankwirth Martin Schach (?) nebst Ehefrau , bisher wohnhaft in Reutin gegen die Bezahlung der gesetzlichen Gebühr in Höhe von 42,86 Mark. 10 Mark muss die ehemalige Heimatgemeinde Reutin vergüten. (19.04.1897)

Ausstellung eines Verehelichungszeugnisses für den Grenzwachtstationsführer Josef  Kastner, derzeit stationiert in Oberstaufen, und seiner Braut Maria Rosina Vögel (06.05.1897)

Die Abhör (?) der Jahresrechnung 1896 der Kirchenstiftung ohne Erinnerung (09.05.1897)

Ausstellung eines Verehelichungszeugnisses und Verleihung des Bürgerrechts an den Schreinermeister Josef Eckart von Kinbach ; Braut Gastwirtstocher Mathilde Kremer von Hiltensweiler (16.05.1897)

 Ausstellung eines Verehelichungszeugnisses für den Taglöhner Karl Hecht von Infang zur Heirat mit der Weberstochter Maria Theresia Zindstain von Meratshofen (16.05.1897)

 Abhör und Feststellung der Schulstiftungs-, Amenfondsstiftungs- und Gemeindekrankenversicherungsrechnung von 1896 (16.05.1897)

23.05.1897

Nachlass von Gemeindeumlagen 1896 und Deckung der Bezirksumlage in Höhe von 8,50 Mark aus der Gemeindekasse (23.05.1897)

Abhör und Festsetzung der Gemeinderechnung, der Pfarrhofbaufondsrechnung u. Armenkassenrechnung (23.05.1897)

Die Heimatrechtsgebühr von 20 Mark wird für die Verleihung desselben an Hermann Leising Buchenegg bei Kalzhofen Gmde. Oberstaufen bezahlt

Aufrechterhaltung des Einspruchs gegen die Verleihung des Heimatrechts  an Josef Hägle von von Kinberg – Antrag der Gemeinde Sigmarszell den Heimatrechtsantrag abzuweisen und dem Bezirksamt zur Entscheidung vorzulegen (23.05.1897)

13.06.1897

Straßenunterhalt in Immen: Der Ökonom Martin Hölzler, Immen Nr. 83 (heute Höß Andrea) erklärt sich bereit den Ortsverbindungsweg von der Einmündung Haggenberg bis hinter das Leibgedingshaus der Witwe Hörbneger (?) (heute vmtl. Hirsch Edeltraut) wie seine Vorbesitzer zu unterhalten, wenn die anderen Anwesenbesitzer dieselbe Plflicht von dort bis zur Immenmühle übernähmen.

19.09.1897

Ausstellung eines Verehelichungszeugnisses und Verleihung des Bürgerrechts an den ehemaligen Dienstknechts und nunmehrigen Gastwirtschafts- und Ökonomiebesitzers Peter Heuz (?) von Emsgritt zur Verehelichung mit der Gastwirts- und Ökonomiewitwe Marianne Herrmann, geb. Meßmer von Opfenbach

26.09.1897

Ausstellung eines Verehelichungszeugnisses und Verleihung des Heimat- und Bürgerrechtes in Niederstaufen an den Dienstknecht Josef Hölzler von Immen, z.Z. in Au bei Weiler zur Verehelichung mit der Ökonomenstochter Maria Hieble von Wengen, Gmde. Oberstaufen

07.12.1897

Aufstellung des gemeindlichen Voranschlags per 1898

1898

02.02.1898

Gewährung des Heimatrechts in Niederstaufen für Dominikus Fehr aus Wilhalms in Niederstaufen/ Immen

23.02.1898

Verleihung der Heimat- und Bürgerrechts an Josef Anton Feuerstein (geb. 18.06.1860) aus Bizau im Bregenzer Wald und seiner Ehefrau Margarete, geb. Haffner (geb. 02.03.1868) aus Eppingen/ Württemberg unter der Bedingung, dass sie die bayerische Staatsangehörigkeit annehmen.

17.03.1898

Heimat- und Bürgerrechtsverleihung an Georg Rudhart von Leitfritz samt Familie (Ehefrau Elisabeth, geborene Ebe und den unehelichen Sohn Schuhmachermeister Gebhard Ebe gegen Bezahlung der Gebühr von 28 Mark 50 Pf, wovon die bisherige Heimatgemeinde 10 Mark zu vergüten hat (04.04.1897)

18.03.1898

Ausstellung eines Verehelichungszeugnisses und des Heimatrechtes in Niederstaufen an den Dienstknecht Alois Berle von Kargen mit der Witwe Theresa Huber , geb. Kathan (?) von Egghalden/ Bösenreutin

10.04.1898

Abhör der Kirchenstiftungsrechnung 1897 und Bitte an die vorgesetzte Kgl. Verwaltungsbehörde das Defizit aus dem Überschuss der Kaplaneibenefiziumsstiftung decken zu dürfen.

17.04.1898

Heimatrechtverleihung an Gebhard Immler mit Famlie in Widdum – bisher wohnhaft in Ebratzhofen

01.05.1898

Abhör und Feststellung der Gemeindekrankenversicherungs- Schulstiftungs- und Armenfondsrechnung 1897

08.05.1898

Vollzug der Gewerbeordnung nach der der Hausierhandel einer Genehmigung bedarf

22.05.1898

Nachlass der Gemeinde- und Distriktsumlage (39,57 M und 8,36 M) und Begleichung aus der Gemeindekasse

Abhör und Feststellung der Gemeinderechung, der Pfarrhofbaufondsrechnung und der Armenkassenrechnung 1897

26.06.1898

Zuschuss zur Feuerwehrrequisitenkasse in Höhe von 40 Mark zur Beschaffung fehlender Ausrüstungsgegenstände

07.08.1898

Verleihung des Heimat- und Bürgerrechts an Wagnermeister Wilhelm Drißler (geb. 07.01.1869) aus Grensbach (?)/Baden, verh. Mit der Wagnermeisterswitwe Josefa Elbs, geborene Greising, geboren in Hummelberg/ Württemberg

04.09.1898

Aufstellung des Josef Bayer aus Mollenberg als neuen Wasenmeister (Abdecker) als Ersatz für den zurückgetretenen Wasenmeister Deipendesch (?) aus Grünenbach

18.09.1898

Ortspolizeiliche Anordnung aufgrund eines erlassenen Gesetzes, dass Arbeitgeber in Bäckereien oder Konditoreien keine Gehilfen oder Lehrlinge mit ansteckenden oder ekelerregenden Krankheiten eingestellt werden dürfen.
Es müssen stets geeignete Wascheinrichtungen zur Verfügung stehen.

18.11.1898

Gewährung von zwei Mark aus der Gemeindekasse für die beiden die Löschmaschine zum Hermannschen Brand nach Opfenbach führenden Pferdeknechte Gebhard Sohler und Josef Anton Schwärzler

1899

15.01.1899

Ausstellung eines Verehelichungszeugnisses und Verleihung des Bürgerrechts in Niederstaufen an Xaver Steur von Adelberg zur Verehelichung mit der ledigen Dienstmagd Anna Maria Strodel von Oberreitnau (vorgeschriebene Gebühr: 42 Mark 86 Pfennig) Die Prämierung der Zuchtstier von 1900 an (Protokoll rot durchgestrichen mit Randvermerk: siehe Verwaltungsbeschluss 133 vom 25. Okt. 1902)

Einführung einer Prämierung von Zuchtstieren ab dem Jahr 1900 in vier Kategorien (20 bis 5 Mark); Voraussetzung: Der jeweilige Stier muss bis 15. Mai d.J. in der Gemeinde zur Belegung von Kühen und „Kelbeln“ verwendet werden.

24.01.1899

Befreiung der Staatsforstarbeiter von der Krankenversicherungspflicht

02.02.1899

Das Heimatrecht wird nicht nur dem Mäusefänger Franz Josef Fässler, sondern auch seiner Ehefrau Josefa, geborene Moll und seinen Kindern Sophie, Felix und Paulina zuerkannt.

03.03.1899

Zuschuss in Höhe von sechzig Mark an das Festkomite zur Begehung des Geburtstages von Prinzregent Luitpold von Bayern und der hundertjährigen Regierungsübernahme der wittelsbachischen Linie Pfalz Zweibrücken.

30.04.1899

Abhör und Feststellung der Kirchenstiftungsrechnung, Schulstiftungsrechnung, der Armenfondstiftungsrechnung, der Gemeindekrankenversicherungsrechnung und der Lokal „Armen“Rechnung für das Jahr 1898

22.05.1899

Gemeindeumlagen in Höhe von 43,97 Mark werden nachgelassen und die Bezirksumlage in Höhe von 7,92 Mark wird aus der Gemeindekasse bezahlt.Abhör und Feststellung der Gemeinderechnung und der Pfarrhof“Baufonds“Rechnung für das Jahr 1898

25.06.1899

Bürgerrechtsverleihung an den Zimmermann Johannes Bernhend oder Bernhard von Haggen

02.07.1899

Ausstellung eines Verehelichungszeugnisses an den Säger Karl Röderer in Kempten zur Heirat der Fabrikarbeiterin Anna Maria Deufl von Wilhalms und Verleihung des Heimatrechtes lt. Abstammung in Niederstaufen. Ausstellung eines Verehelichungszeugnisses und Verleihung des Bürgerrechts an den Zimmerer  Josef Hermann Hehle in Geislehen zur Verehelichung mit der Dienstmagd Anna Sybilla Maurer von Lettenweiler.

16.07.1899

Ausstellung eines Verehelichungszeugnisses und Verleihung des Heimatrechts in Niederstaufen für bzw. an den ledigen Dienstknecht Ignaz Gsell von Geislehen zur Verehelichung mit der Privatierswittwe Kreszenz Egger, geb. Lo/a/echbihler von Oberreitnau

Heimatrechtsverleihung an Alexander Sattler von Haggen HsNr. 55 (heute Hinterbergstraße 15, Anwesen Rempen) mit Familie (Ehefrau und Tochter)  auf Antrag der Heimatgemeinde Harbatshofen

 

10.09.1899

Ausstellung eines „Verehlichungszeugnisses“ an den Taglöhner Gebhard Hehle von Geislehen zur Verehlichung mit der Dienstmagd Kreszenz Dillmann von Waldburg, Kgl. Oberamt Ravensburg, und Verleihung des Heimatrechts der Gemeinde Niederstaufen an ersteren.

Für die Unterbringung der taubstummen Barbara Sohler von Immen im Taubstummenheim in Dillingen für das Jahr 1899/1900 wird von der Kgl. Regierung ein Betrag von 110 Mark bewilligt, die gemeinde bezahlt einen Beitrag in Höhe von 50 Mark.

28. 09.1899

Die Gemeinde Niedertaufen  „nimmt Umgang“ vom Buchungszwang zur Erstellung eines Grundbuches, weil sie außer den öffentlichen Wegen und Gewässern nur eine Waldparzelle von 1,87 7/10  ar besitzt. (1 ar = 100qm/100ar=1ha)

 

 

29.10.1899

Ausstellung einer „Verehlichungsurkunde“ an den Ökonomen Josef Steur von Adelberg zur Verehelichung mit der Ökonomentochter Maria Magdalena Wipper von Emsgritt, zugleich wir ihm das Bürgerrecht der Gemeinde Niederstaufen verliehen.

Ausstellung einer „Verehlichungsurkunde“ an den ledigen Dienstknecht Florian Jück/Jürk von Immen, z.Z. in Dalaas am Arlberg zur Verehelichung mit Maria Anna Erhent(?) von Landeck im Tirol; „zugleich wird demselben auf Ansuchen die selbstständige Heimath in der Gemeinde Niederstaufen....verliehen“.

 

Ausstellung einer „Verehlichungsurkunde“ an den Korbmacher Felix Feßler z.Z. in Eschach, Kgl. Oberamt Ravensburg, zur Verehelichung mit Kreszenz Keckeis(?) von Hohenems, Vorarlberg; zugleich Verleihung des selbständigen Heimatrechts in Niederstaufen an Erstgenannten.

26.11.1899

Genehmigung des Gesuchs des Alexander Förster die von ihm „erkaufte“ Tafernwirtschaft (volle Konzession incl. Beherbergung , Wein-, Bier- und Schnapsausschank) in Kinbach weiter zu betreiben, da weder gegen ihn noch gegen seine Ehefrau, noch gegen die neu erbauten Gebäude Einwände vorzubringen wären.

10.12.1899

Aufstellung der gemeindlichen Voranschläge für 1900

-       Armenkasse > 500 Mark

-       Schulkasse > 600 Mark

-       Gemeindehaushalt: 4341,55 Mark in Einnamen und                Ausgaben (Defizit in Höhe von 2371,47 Mark wir durch          Umlagen gedeckt.

-       Schulstiftung in Einnahmen und Ausgaben 674,68                  Mark

-       Pfarrhofbaufonds in Einnahmen und Ausgaben 354,70          Mark

-       Gemeindekrankenversicherung in E & A 520 M

26.12.1899

Verehelichungszeugnis für den Techniker Mathias Sutterlitte in Altona zur Verehelichung mit der Werkmeisterstochter Johanna Hahn von Mittweida in Sachsen; zugleich Verleihung des selbständigen Heimatrechts in Niederstaufen.

Verehelichungszeugnisse werden ausgestellt aufgrund der Artikel 36 und 37 des Gesetzes über Heimat, Verehelichung und Aufenthalt

Und Artikel 33, Ziffer 1 bis 4 und Art. 37 des Civilstandsgesetzes

1900

04.01.1900

Neukonstituieren des Gemeindeausschusses für die Wahlperiode 1900/1905
I. Verpflichtungswiederholung durch erneute Bekanntgabe der Art. 123-169 der Gemeindeordnung, da alle Ausschussmitglieder bereits seit 1888 im Ausschuss sind. Das sind Salomon Hermann, Xaver Sutter, Georg Sohler, Mathäus Wolf, Josef Sutter, Anton Sohler, Alois Lang und Jakob Küng/Kürg(?)

II. 1.Beschluss Bürgermeisterfunktionsgehalt von jährlich 350 Mark

2. plus 40 Mark für die Führung des Standesamtes

3. „Ganggebühr“ für Gänge nach Weiler und Lindau von 5 Mark

4. für die selbständige Besorgung der Gemeindeschreiberei weitere 110 Mark

III. Gemeindekassier Georg Sohler, als Gehalt 4% der Einnahmen, für nicht auf schriftlichem Postwege zu erledigende Gänge erhält er eine entsprechende Entschädigung

IV. Kassier für die Verwaltung der Schulstiftung für 4% der Einnahmen als Gehalt wird Salomon Hermann; Kautionszahlung wird erlassen

V. Verwaltung des gemeindlichen Armenfonds für ebenfall 4% der Einnahmen wird ebenfalls an Salomon Hermann übertragen

VI. Verwalter der Gemeindekrankenversicherung wird für 35 Mark jährlich Josef Sutter

VII. Verwalter des Pfarrhof „Baufonds“ wird Xaver Sutter für 4% der Einnahmen

VIII. Abgeordneter der Gemeindeverwaltung in der Kirchenverwaltung wird Xaver Sutter

IX. „Sparmeister“ im „Sparausschuss“ der Distriktssparkasse wird Bürgermeister Josef Lau
und Kontrolleur Anton Sohler

X. Gemeindediener bleibt Georg Merroth(?) für jährlich 140 Mark, bei besonderer Beanspruchung erfolgt entsprechende Entschädigung.

XI. Den zweiten Schlüssel der Reservekasse erhält Alois Lang.

XII. Josef Sutter und Anton Sohler werden Armenpflegschaftsräte und zusätzlich zwei volljährige Nichtratsmitglieder zu Armenpflegschaftsräten ernannt werden und zwar Mägerle und Josef Eller

XIII. Als Waisenrath wird Martin Vögel einstimmig gewählt.

XIV. Die Lokalschulkommission bilden Salomon Hermann, Alois Lang und Georg Sohler

Weiterführung der Gastwirtschaft „Zum Löwen“ (Alte Post) durch den derzeitigen Besitzers Johann Georg Sohler, Metzgermeister, der das Anwesen gekauft hat, wird genehmigt.

04.01.1900

Weiterführung der Gastwirtschaft „Zum Löwen“ (Alte Post) durch den derzeitigen Besitzers Johann Georg Sohler, Metzgermeister, der das Anwesen gekauft hat, wird genehmigt. (hier Doppel)

04.02.1900

Weiterführung der Gastwirtschaft Emsgritt, vormals Stadler’sche Schankwirtschaft, durch den ledigen Ökonomen Josef Anton Hölzler wird – obwohl für die Bewohner der Gemeinde Niederstaufen nicht vonnöten – wegen der Lage an der Staatsstraße Gmünd-Scheidegg und dem Abstand von mehr als 5 km zur nächsten „Gebäulichkeit“ für Fuhrwerke und Wanderer als unerlässlich genehmigt.

04.03.1900

Zur würdigen Feier des Geburtstages des Prinzregenten Luitpold von Bayern sollen aus der Gemeindekasse 15 Mark für die „Ausspeisung“ der Schulkinder und zur Honorierung der „Blechmusikgesellschaft“ entnommen werden.

16.04.1900

„Abhör und Festsetzung“ der gemeindlichen StiftungsRechnungen per 1900:

I.               Pfarrkirchenstiftung „keine Erinnerung“ per 1899

II.             Lokalarmenkasse Abschluss 1899  44,91 M

III.           Schulstiftungsrechnung  per 1899 63,69 M

IV.           Armenfondsstiftungrechnung Abschluss in                               Einnahmen und Ausgaben 327,37 M

V.             Gemeindekrankenversicherungsrechnung in                             Einnahmen und Ausgaben 120,84 M

27.05.1900

Gemeindeumlagen in Höhe von 43,97 M werden erlassen und die Bezirksumlage in Höhe von 7,47 M aus der Gemeindekasse beglichen.

„Abhör und Festsetzung der Gemeinderechnung und der gemeindlichen Pfarrhofbaufondsrechnung

I.               Gemeinderechnung: Aktivrest 1068,65 M

II.             Pfarrhofbaufonds: Aktivrest 29,72 M –                                       „rentierendes Vermögen“: 9358,97 M

24.06.1900

 Für das Ausschussmitglied Mathäus Wolf das „unter dem 9. Juni ds. Js. Mit Tod abging“ wird der erste Ersatzmann Andreas Badent, Schmiedmeister, in den Ausschuss eingeführt und per „Handgelöbnis“ verpflichtet.

Auf Antrag des Kgl. Bezirksamtes Lindau und der Kirchenverwaltung Niederstaufen wurde ein Kostenvoranschlag für die Erneuerung der Blitzableiteranlage auf der Pfarrkirche beim Flaschnermeister Schlumberger aus Lindau eingeholt, dessen Einzelanschläge als ziemlich hoch angesehen werden. Die Neuinstallierung wird aus dem Reservefond der Gemeinde bezahlt.

15.07.1900

Die Blitzableiterneuerstellung auf der Pfarrkirche wird dem „Staatlich geprüften Blitzableiterverfertiger Sverin Schneider von Opfenbach“ auf Grund seines Kostenvoranschlages übertragen

25.07.1900

Das am 18. ds. Mts. verstorbene Armenpflegschaftsratsmitglied Franz Josef Elbs wird durch den Schmiedmeister Johann Peter Sutterlitte ersetzt.

 

23.09.1900

Bestätigung der Gebühren für die Ausstellung von Heimatrechtsurkunden und Verehelichungszeugnissen, die am 12.10.1890 und 23. 08.1896 beschlossen worden waren: Angehörige des Deutschen Reiches  20 M, Ausländer 40 M bei Möglichkeit der Reduktion um die Hälfte bei Unterbemittelten.

01.12.1900

Die Anschaffung einer Sauspritze für die Feuerwehr wird auf Anregung des Kg. Bezirksamtes für 1902 ins Auge gefasst, denn bis dahin sollte der Feuerlöschmaschinenfond über genügend Kapital verfügen. Die Beschaffung eines  ?Steiger?wagens wird zurückgestellt. Die Kosten für Vermehrung der Hanfschläuche ist sind bereits in den gemeindlichen Voranschlag 1901 eingestellt.

 

 

02.12.1900

Feststellung des gemeindlichen Voranschlages für 1901:

I.               Defizitdeckung der Armenkasse 500M

II.             Defizitdeckung der Schulkasse 550 M

III.           Anschaffung von Feuerwehrrequisiten und zur                         Erhöhung des Feuerlöschmaschinenfonds 200 M

IV.            Gemeindetat in Einnahmen und Ausgaben                                4206,22 M; das Defizit in Höhe von 2353 M soll                      durch Umlagen gedeckt werden.

09.12.1900

Neuverpachtung der Gemeindejagd von Januar 1901 bis 31. Dezember 1907 nach den Bedingungen, die seit 1882 gelten für einen jährlichen Pachtzins von 100 Mark wird am 26.12.1900 im Gasthaus Rößle anlässlich einer Gemeindeversammlung vollzogen.

1901

15.01.1901

Distriktspolizeiliche Vorschriften zur Bekämpfung der Blutlaus: Zur Überprüfung der Apfel- und Birnbäume, Quittenbäume gibt es Nst. Nicht, wird der Ökonom und Baumgärtner Xaver Elbs von Infang und der Taglöhner und Baumwärter Georg Rudhart in Leitfritz als Sachverständige benannt und erhalten als Entschädigung jährlich  je fünf Mark.

01.02.1901

Als Gehalt der Feuerschaukommission (Zimmerermeister Jakob Karg/ Kurz?, Nst. und Maurermeister Georg Foigele von Opfenbach) die klaut gesetzlicher Vorschrift alle zwei Jahre in Tätigkeit zu treten hat, wird je zehn Mark bewilligt.

03.03.1901

Zur festlichen Begehung des achtzigsten Geburtstages des Prinzregenten Luitpold von Bayern

sollen für die Ausspeisung der Schulkinder Freibier für die Feuerwehr und den Kirchenchor dreißig Mark aus der Gemeindekasse entnommen werden.

28.03.1901

Anschaffung einer neuen Saug- und Druckfeuerspritze für 1580 Mark von der Firma Justus Christian Bauer, Nürnberg

28.03.1901

„Repratur“ der Durchlässe unter dem „Kirch“? und Gemeindeverbindungsweges von Niederstaufen nach Geislehen; 100 Mark aus der Gemeindekasse, 2/3 werden den „Repraturpflichtigen“ und 1/3 von den Unterhaltspflichtigen ausbezahlt, wenn die Durchlässe und die Wegstrecke bis 15.Mai 1901 vorschriftsmäßig und zufriedenstellend hergestellt sind.

21.04.1901

Ausstellung eines Verehelichungszeugnisses und Verleihung des Bürgerrechts an den ledigen Schreinermeister Xaver Ellgaß zur Verehelichung mit der Schreinermeisterstochter Maria Franziska Gruber von Dobratsweiler, Schultheißenamt Neuravensburg

a) Die ortsüblichen Taglöhne nach § 8 und 20 des Krankenversicherungsgesetzes sind

für männliche Tagesarbeiter über 16 Jahren                 225 Pf

für weibliche Arbeiterinnen über 16 Jahren                   160 Pf
für männliche Arbeiter unter 16 Jahren                         120 Pf
für weibliche Arbeiterinnen unter 16 Jahren                 100 Pf

b) für gewährte Naturalien werden berechnet

für männliche Tagesarbeiter über 16 Jahren                   80 Pf
für weibliche Arbeiterinnen über 16 Jahren                     70 Pf
für männliche Arbeiter unter 16 Jahren                            60 Pf

für weibliche Arbeiterinnen unter 16 Jahren                    50 Pf

28.04.1901

Abhör und Festsetzung der gemeindlichen Stiftungsrechnungen 1900 

I. Keine „Erinnerung“ bei der Abhör der Pfarrkirchenstiftungs-Rechnung 1900

II. Lokalarmenkasse schließt mit 41,87 Mark „Aktivrest“

III. Schulstiftungsrechnung schließt mit 96,34 Mark                      „Aktivrest“

IV. Armenfondsstiftungsrechnung schließt ausgeglichen

V. Gemeindekrankenversicherungsrechnung schließt mit           48,84 Mark „Aktivrest“

12.05.1901

Ausstellung eines „Verehlichungszeugnisses“ für den Wittwer Jakob Karg, Zimmerermeister, zur Verehelichung mit der ledigen Näherin Wilhelmina Huber von Röthenbach

22.05.1898

Nachlass der Gemeinde- und Distriktsumlage (39,57 M und 8,36 M) und Begleichung aus der Gemeindekasse

Abhör und Feststellung der Gemeinderechung, der Pfarrhofbaufondsrechnung und der Armenkassenrechnung 1897

27.05.1901

Nachlass der Gemeinde- und Distriktsumlagen in Höhe von 43,97 Mark bzw. Entnahme der 7,47 Mark an den Distrikt aus der Gemeindekasse

Abhör und Festsetzung der Gemeinderechung und der Pfarrhofbaufonds Rechnung 1900:

I. Gemeinderechnung                         1049,66 Mark                      „Aktivrest“

II. Pfarrhofbaufondsrechnung                25,67 Mark „Aktivrest“ und ein rentierliches Vermögen von 9679,82         Mark

20.06.1901

Ausstellung eines Verehelichungszeugnisses und Verleihung des Heimatrechts an den ledigen Strohhutarbeiter Johann Leising von Niederstaufen, wohnhaft in Lindenberg, zur Verehelichung mit der Strohhutnäherin und Wittwe Maria Theresia Knaushart/ Knausfart/ Knaushert ??, geb. Hehle von Eisenharz, wohnhaft in Lindenberg

30.06.1901

Nachlass der Gemeinde- und Distriktsumlagen des Herrn Pfarrers bezüglich seiner Einkommenssteuer per 1900

„Die gefertigte Verwaltung hat in ihrer heutigen Sitzung einstimmig beschlossen die unter Nr. 185 des diesgemeindlichen Bezugsregisters per 1900 vorgetragene Gemeindeumlage von15 Mark, der Einkommenssteuer unseres Pfarrers Hiemer, auf Grund deß  zwischen dem damaligen Herrn Pfarrer Prinz u. der Gemeinde im Jahre 1835 abgeschlossenen Vertrag, u. im Hinblick daß von keinem Herrn Pfarrer bisher Umlagen bezüglich ihrer Einkommenssteuer erhoben werden, aufzulassen; u. die hiefür treffenden Distriktsumlagen im Betrage von 2,55 Markaus der Gemeindekasse zu decken.“

21. 07. 1901

Ausstellung eines Verehelichungszeugnisses für den Wittwer und Taglöhner Karl Hecht, geb. 04.11.1864 in Kargen, wohnhaft in Infang, zur Verehelichung mit der ledigen Dienstmagd Maria Josefa Brugger, geb. 17.06.1880 in Giesen-Eglofs, wohnhaft in Heimenkirch und beheimatet in Maria-Thann

04.08.1901

Neuwahl eines Bürgermeisters, evtl. Neuwahl eines Beigeordneten

Durch den unerwarteten Tod des Bürgermeisters Josef Lau (Immenmühle) am 13.07.1901 die Neuwahl eines Bürgermeisters notwendig wurde, setzte das königliche Bezirksamt den Wahltermin auf den 06.08.1901 nachmittags 2 Uhr an. Die Gemeindeverwaltung setzt fest, dass, wenn der bisherige Beigeordnete Vögel zum Bürgermeister gewählt würde auch ein neuer Beigeordneter gewählt werden soll.zler

11.08.1901

Die Wahl eines neuen Distriktsrathes, als Nachfolger des verstorbenen Bürgermeisters Josef Lau, fällt mit 8 von 9 Stimmen auf den neuen Bürgermeister Martin Vögel

Ebenso wurde als gemeindlicher Sparmeister und gemeindlicher Schätzmann Bürgermeister Martin Vögel bestimmt.

24.08.1901

Nach dem Tod von Bürgermeister Josef Lau, wurde am 06.08.1901 der Beigeordnete Martin Vögel zum Bürgermeister und das Rathsmitglied Xaver Sutter von Umgangs zum Beigeordneten gewählt. Als Ersatz wurde der zweite Ersatzmann Anton Mägerle von Kinbach in die Gemeindeverwaltung (Gemeinderat ) berufen.

02.09.1901

Antrag auf Ausweisung des nur beschränkt erwerbsfähigen und auf Unterstützung angewiesenen Josef Anton Dilger in seine enger Heimat  Berkheim / Württemberg, dessen Bruder Richard Dilger sich nicht mehrt in der Lage sieht für ihn aufzukommen.

26.10.1901

Antrag auf Grundbucheintragung für Plan Nr. 551 Gemeindewald

Plan Nr 97 ½  Wasserbehälter

Plan Nr. 211 ½ Waasenplatz

Plan Nr. 88 1/3 Armenhaus mit Hofraum

Plan Nr. 88 ½ Wiese

Verehelichungsbescheinigung und Erteilung des Heimatrechts für Xaver Wolf von Geislehen, geb. 26.05.1872 zur Verehelichung mit der Stickerin Kreszenzia Kennerknecht, geb.13.05.1878 in Scheidegg

17.11.1901

Xaver Wolf wird das Heimat- und Bürgerrecht auf eigenen Antrag verleihen           

Der bisherige Vertrauensmann der Gemeinde im landwirtschaftlichen Bezirksausschuss Martin Vögel wird für weitere 6 Jahre gewählt

Die Gemeinde Niederstaufen lehnt die Beteiligung an einer Verbauungsaktion der Leiblach und des Rickenbachs zum Hochwasserschutz ab, da die Gemeinde von Hochwasserschäden in der Regel verschont bleibt.

01.12.1901

Anerkennung der amtlicherseits belegten Gewässerflächen innerhalb der Gemeinde; es handelt sich ausschließlich um Privatgewässer

03.12.1901

Wege der Steuergemeinde Niederstaufen

Der Wegeauszug wird anerkannt; Pl.Nr. 674 ½ wird zwar als Privatweg  betrachtet aber als zwischenwegverbindung zwischen Infang uund Haggen, Widdum Hölzlers, Kargen betrachtet

Feststellung des gemeindlichen Voranschlages für 1902

I.Für die Deckung des Defizits der Kirchenstiftung werden 150 Mark eingestellt, da es nicht mehr aus der Kaplaneistiftung gedeckt werden kann, weil die Kaplanstelle wieder besetzt ist.

II.Das Defizit der Armenkasse wird damit einem Anschlag von 500 Mark zu decken gesucht

III.Schulkasse 550 Mark

IV. Abzahlung der neune Feuerlöschmaschine 140 Mark
V. Gemeinde in Einnahmen und Ausgaben 4093,19 Mark

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